Algizid gegen Algen im Pool: Effektive Wasserpflege

Algen im Pool sind ein häufiges Problem, das nicht nur die Optik trübt, sondern auch die Wasserqualität beeinträchtigt und die Hygiene gefährden kann. Ein Algizid ist ein chemisches Mittel, das speziell zur Vorbeugung und Bekämpfung von Algenwachstum in Schwimmbädern eingesetzt wird. Es ist ein Biozid und wirkt gezielt gegen Mikroorganismen, um klares und sauberes Poolwasser zu gewährleisten.

Warum Algizid im Pool?

Algen sind mikroskopisch kleine Pflanzen, die sich unter günstigen Bedingungen wie warmem Wasser, Sonneneinstrahlung und einem Ungleichgewicht der Wasserwerte (insbesondere pH-Wert und Chlorgehalt) schnell vermehren können. Sie gelangen durch Wind, Pollen, Blätter oder Badende ins Poolwasser. Einmal etabliert, können Algen die Poolwände und den Boden glitschig machen, die Filteranlage verstopfen und einen Nährboden für Bakterien und Keime bilden.

Während Grünalgen in der Regel keine direkte Gesundheitsgefahr darstellen, können sie das Unfallrisiko durch Rutschgefahr erhöhen und die Wasserqualität so weit mindern, dass der Badespaß getrübt wird. Algizide sind daher ein wichtiges Hilfsmittel in der Poolpflege, um dies zu verhindern.

Wirkungsweise: Wie funktioniert Algizid?

Algizide wirken primär präventiv und sind effektiver bei der Vermeidung von Algen als bei der direkten Bekämpfung eines bereits starken Algenbefalls. Was zu tun ist, wenn das Wasser bereits grün und der Pool gekippt ist, erfährst du hier.

Die meisten modernen Algizide basieren auf sogenannten quartären Ammoniumverbindungen oder Polyquats. Im Gegensatz zu Chlor, das Algen direkt zersetzt, greifen Algizide den Stoffwechsel der Algen an. Sie hindern die Algen daran, sich zu vermehren und weiter zu wachsen, indem sie beispielsweise die Photosynthese hemmen oder die Zellmembranen der Algen schädigen. Früher wurden oft kupfersulfatbasierte Algizide eingesetzt, die heute jedoch aufgrund unerwünschter hoher Metallgehalte im Poolwasser seltener verwendet werden.

Anwendung: Dosierung und Häufigkeit

Algizide sind meist in flüssiger Form erhältlich und werden ins Poolwasser gegeben. Die korrekte Anwendung und Dosierung sind bedeutend für die Wirksamkeit und Sicherheit.

Vorbereitung

Bevor du Algizid zugibst, solltest du unbedingt den pH-Wert des Poolwassers überprüfen und auf den Idealbereich von 7,0 bis 7,4 einstellen. Ein ausgeglichener pH-Wert ist grundlegend für die Wirksamkeit aller Poolchemikalien. Verwende für die optimale Dosierung der Stellmittel unseren Poolrechner.

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Erstzugabe und Nachdosierung

Die genaue Dosierung des Algizids hängt vom jeweiligen Produkt und der Größe deines Pools ab und sollte der Gebrauchsanweisung entnommen werden. Als Richtwert kann man bei der Erstzugabe etwa 100-200 ml Algizid pro 10 m³ Wasser annehmen. Für die wöchentliche Nachdosierung sind oft 50-100 ml pro 10 m³ ausreichend, wobei Hallenbäder tendenziell weniger benötigen als Freibäder. Bei starkem Badebetrieb, hohen Temperaturen oder nach Regenfällen kann eine höhere Dosierung erforderlich sein.

Anwendungshinweise

Verdünne das Algizid immer zuerst in einem Eimer mit Wasser, bevor du es langsam entlang des Beckenrands ins Poolwasser gießt.
Mische Algizid niemals direkt mit anderen Chemikalien.
Lass die Filteranlage nach der Zugabe für mehrere Stunden (mindestens 8 Stunden, idealerweise 24 Stunden) laufen, damit sich das Algizid gleichmäßig im Pool verteilt.
Bei der Grundreinigung oder vor der Erstbefüllung kannst du die Beckenwände und den Boden präventiv mit einer verdünnten Algizidlösung einsprühen oder einreiben.

Vor- und Nachteile

Vorteile

Effektive Algenprävention: Algizide verhindern zuverlässig das Wachstum von Algen und tragen dazu bei, das Wasser klar und sauber zu halten.
Unterstützung der Desinfektion: Sie ergänzen die Wirkung von Chlor und können helfen, den Chlorverbrauch zu reduzieren, da Algen keinen Nährboden mehr bilden.
Langfristiger Schutz: Viele Algizide bieten einen langanhaltenden Schutz gegen verschiedene Algenarten.
Chlorfrei: Die meisten Algizide sind chlorfrei und nicht schäumend.

Nachteile und Risiken

Biozid-Wirkung: Algizide sind Biozide, d.h. ihre Inhaltsstoffe können toxisch wirken und nicht nur Algen, sondern auch andere Wasserlebewesen schädigen, wenn sie unsachgemäß in die Umwelt gelangen.
Haut- und Augenreizungen: Bei unsachgemäßer Anwendung oder Kontakt können Algizide reizend wirken. Daher ist Vorsicht im Umgang geboten (Handschuhe und Schutzbrille tragen).
Resistenzbildung: Eine regelmäßige Überdosierung kann dazu führen, dass Algen Resistenzen entwickeln und das Algizid weniger wirksam wird.
Beeinflussung der Wasserqualität: Insbesondere eine Überdosierung kann das pH-Gleichgewicht stören oder andere Wasserprobleme verursachen.
Kein Ersatz für Grundpflege: Algizide ersetzen nicht eine regelmäßige Reinigung und die Aufrechterhaltung optimaler Wasserwerte.

Häufige Fehlerquellen

Um die volle Wirksamkeit von Algizid zu nutzen und Nachteile zu vermeiden, solltest du folgende Fehler vermeiden:

„Viel hilft viel“ Mentalität: Eine Überdosierung ist kontraproduktiv und kann zu Schaumbildung, Verfärbungen oder Resistenzen führen. Halte dich immer an die Herstellerangaben.
Vernachlässigung der Wasserwerte: Ein falscher pH-Wert (insbesondere über 7,6) kann die Wirkung des Algizids stark beeinträchtigen und die Algenbildung sogar begünstigen. Kontrolliere regelmäßig pH-Wert, Chlorgehalt und andere relevante Werte.
Unzureichende Filtration: Eine mangelhafte Filterleistung oder zu kurze Laufzeiten der Pumpe ermöglichen es Algen, sich festzusetzen und zu wachsen, selbst wenn Algizid im Wasser ist.
Fehlende Grundreinigung: Algen können sich an den Poolwänden und am Boden festsetzen. Regelmäßiges Bürsten und Absaugen ist unerlässlich, um Algenablagerungen zu entfernen und die Wirksamkeit des Algizids zu unterstützen.
Später Einsatz: Algizide wirken am besten präventiv. Bei einem bereits massiven Algenbefall, der das Wasser grün färbt, ist eine Schockchlorung mit schnell löslichem Chlor meist die erste und effektivste Maßnahme, bevor Algizid wieder zur Vorbeugung eingesetzt wird.

Alternative Maßnahmen zur Algenprävention

Auch wenn Algizid eine effektive Unterstützung ist, können einige grundlegende Maßnahmen das Algenwachstum minimieren und den Einsatz von Chemikalien reduzieren:

Regelmäßige Poolreinigung: Bürste Wände und Boden regelmäßig ab und sauge den Pool gründlich.
Optimale Filtration: Lass deine Filteranlage täglich ausreichend lange laufen (mindestens 8-12 Stunden), um das Wasser ausreichend umzuwälzen und Partikel zu entfernen. Eine effiziente Sandfilteranlage mit Flockungsmittel kann nahezu alles aus dem Wasser filtern.
Kontrolle und Einstellung der Wasserwerte: Überprüfe täglich oder wöchentlich den pH-Wert und den Chlorgehalt und justiere diese bei Bedarf. Ein korrekter Chlorwert ist essentiell, um Algenbildung zu vermeiden.
Phosphatentfernung: Phosphate sind Algennahrung. Spezielle Phosphatentferner können das Algenwachstum zusätzlich hemmen.
Poolabdeckung: Eine Abdeckung (z.B. Solarfolie) reduziert die Sonneneinstrahlung und somit die Photosynthese der Algen. Sie schützt auch vor Schmutzeintrag und hält das Wasser wärmer.
Duschen vor dem Baden: Dusch dich und deine Badegäste vor dem Betreten des Pools ab, um weniger organische Stoffe (Hautschuppen, Sonnencreme etc.) ins Wasser zu bringen, die als Algennahrung dienen könnten. Besonders umweltfreundlich ist hierfür eine Solardusche in Poolnähe.

Fazit

Algizide sind ein wertvolles Hilfsmittel in der Poolpflege, das vor allem präventiv eingesetzt wird, um Algenbildung zu verhindern und so kristallklares und hygienisches Badewasser zu gewährleisten. Du solltest es stets in Kombination mit einer sorgfältigen mechanischen Reinigung, einer funktionierenden Filteranlage und der regelmäßigen Kontrolle sowie Einstellung der Wasserwerte verwenden. Beachte immer die Herstellerangaben zur Dosierung, um Überdosierungen und mögliche Nachteile zu vermeiden. Durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Algiziden und einer umfassenden Poolpflege kannst du den Badespaß in deinem Pool ungetrübt genießen.