Poollab 2.0 Poolwassertester
✅ Chlor
✅ pH-Wert
✅ Cyanursäure
✅ TA-Wert (Alkalinität)
Chlor, pH, CYA & Co.: Wasserwerte verstehen und perfekt einstellen
So funktioniert’s: Aktuelle Messwerte (am besten mit Poollab gemessen*) eingeben, den Rechner starten und anschließend unten die Ergebnisse zur optimalen Einstellung der Wasserwerte ablesen.
Für mehr Infos zu allen wichtigen Wasserwerten im Pool scrolle nach unten oder sieh im Poolwissen nach!
1. Aktiv wirksames Chlor
2. Dosiermenge für pH-Senkung
3. Dosiermenge für Chlor-Anhebung
4. Niedrigen TA-Wert (Carbonathärte) erhöhen
pH-Wert
Der pH-Wert gibt an, wie sauer (= niedriger pH-Wert) oder basisch (= hoher pH-Wert) das Poolwasser ist. (Alles was du zum pH-Wert wissen musst.) Er wird auf einer Skala von 1 bis 14 gemessen, wobei die Mitte (pH 7) neutral ist.
Damit Chlor optimal wirkt und um Materialien und Haut zu schonen, sollte der pH-Wert im Bereich zwischen 7,0 und 7,4 liegen.
Das bedeutet: Du musst in regelmäßigen Abständen den pH-Wert und die anderen Wasserwerte messen und bei Bedarf anpassen. Eine Dosieranlage macht das automatisch, aber das ist für die meisten Pools overkill.
Wie misst man den pH-Wert?
Geeignet sind z. B. Phenol Red Tabletten im Schütteltester oder elektronische Wassertester.
Meistens ist der pH-Wert zu hoch und muss mit pH-Senker gesenkt werden (z. B. mit Natriumhydrogensulfat oder verdünnter Schwefelsäure für automatische Dosieranlagen).
Eher selten, etwa bei sehr weichem Leitungswasser oder wenn das Schwimmbad mit Regenwasser gefüllt wird, kommt eine pH-Wert-Erhöhung in Betracht.
Freies Chlor (DPD1-Wert gemessen)
Jetzt wird’s konkret: Der Chlorwert im Pool.
Der wichtigste Parameter für wirksame Wasserdesinfektion ist das freie Chlor (gemessen mit DPD1 Tablette im Schütteltester oder elektronischem Wassertester).
Das freie Chlor wird in Milligramm pro Liter (bzw. ppm = parts per million) gemessen. Es sagt dir, wie viel Chlor noch zur Desinfektion zur Verfügung steht, also noch nicht in Form von Chloraminen an Abbauprodukte der Desinfektion gebunden ist (das wäre dann das gebundene Chlor).
Wichtig: Auch das freie Chlor steht nie in vollem Umfang für die Desinfektion zur Verfügung. Das liegt vor allem an der Cyanursäure (ein Chlor-Stabilisator, siehe weiter unten). Cyanursäure im Wasser bindet einen Teil des freien Chlors (bzw. „puffert“ ihn für später).
Auch ein erhöhter pH-Wert reduziert die Wirksamkeit des Chlors.
Darum musst du den Unterschied zwischen freiem Chlor und aktivem Chlor kennen. Die meisten Swimmingpool-Anfänger kennen ihn nicht –> das ist die Hauptursache für Wasserprobleme.
Freies Chlor vs. Aktives Chlor
Freies Chlor kann man messen, aktives Chlor muss man berechnen. (Das macht der Poolrechner).
Aktives Chlor ist die Menge an Chlor, die tatsächlich unmittelbar zur Desinfektion zur Verfügung steht. Aktives Chlor kann man nicht direkt messen. Man errechnet es aus den anderen Wasserwerten, zum Beispiel mit obigem Poolrechner.
Für eine optimale Desinfektionswirkung muss der Wert an aktivem Chlor mindestens 0,3 bis 0,6 mg/L (ppm) betragen. Etwas zu viel ist im privaten Schwimmbecken nicht schlimm. Zu wenig führt sehr schnell dazu, dass der Pool kippt: das Wasser wird grün.
Mehr Informationen zu freiem Chlor, gebundenem Chlor und aktivem Chlor gibt es hier.
Schockchlorung durchführen
Zu Beginn der Poolsaison oder bei verschiedenen Arten von Wasserproblemen ist es sinnvoll, eine Schockchlorung durchzuführen. Hier findest du alles Wichtige zur sogenannten Stoßchlorung.
Cyanursäure
Jetzt wird’s spannend, denn Cyanursäure kennen die wenigsten.
Darum verzweifeln auch so viele im Sommer am Pool, der trotz Unmengen an Chlor einfach nicht sauber und klar werden will.
Das Problem: Chlor (genauer: HOCl bzw. Hypochlorige Säure) ist im Poolwasser nicht sonderlich stabil, sondern wird durch UV-Licht und andere Einflüsse relativ rasch abgebaut.
Deshalb gibt man kein reines Chlor in den Pool. Stattdessen wird in Wasserpflegeprodukten in Pulverform bzw. Tablettenform an Cyanursäure gebundenes Chlor verwendet.
Solches Pool-Chlor wird auch organisches Chlor genannt. Die Cyanursäure dient darin als Stabilisator und bindet im Wasser einen Teil des Chlors an sich, um es nach und nach wieder freizugeben.
Anders als das Chlor baut sich Cyanursäure aber nicht ab.
Das heißt: Je länger man organisch chlort, umso mehr Cyanursäure ist im Wasser. Und desto größer ist der Prozentsatz an gepuffertem Chlor bzw. an die Cyanursäure gebundenem, inaktivem Chlor und desto weniger aktives Chlor steht unmittelbar zur Verfügung.
Dabei entsteht ein Hydrolysegleichgewicht (Lösungsgleichgewicht). Bei gegebenem Cyanursäuregehalt stellt sich immer das gleiche prozentuale Verhältnis zwischen aktivem Chlor und gepuffertem bzw. inaktivem Chlor ein.
Mit einem Cyanursäurgehalt von 10 mg/L sind beispielsweise rund 70 % aktives Chlor verfügbar, 30 % sind inaktiv. Bei 40 mg/L Cyanursäure ist es anders herum: noch gut 30 % Chlor sind aktiv, 70 % sind inaktiv.
Das Optimum liegt in der goldenen Mitte.
Mit einem moderaten Cyanursäuregehalt von 20-30 mg/L lassen sich die notwendigen Intervalle zur Chlor-Nachdosierung deutlich verlängern. Man dosiert etwa die doppelte Menge an Chlor, wie ohne Cyanursäure nötig wäre, und hat dafür doppelt so lange aktives Chlor im Wasser verfügbar. (Für genaue Angaben oder andere Cyanursäurewerte bitte den Poolrechner benutzen.)
Bis zu einem Gehalt von 100 mg/L ist Cyanursäure im Wasser unproblematisch. Mehr als 50 mg/L sind ohnehin nicht empfehlenswert und auch nicht notwendig, weil die Pufferwirkung ab diesem Gehalt nur noch unwesentlich zunimmt.
Es gibt aber auch Chlorprodukte ohne Cyanursäure: sogenanntes anorganisches Chlor.
Sobald der gewünschte Cynaursäuregehalt im Poolwasser erreicht ist, solltest du nicht mehr organisch chloren und stattdessen auf anorganisches Chlor wechseln. So steigt der Cyanursäurewert nicht weiter an.
Auch das anorganische Chlor bindet sich gemäß Hydrolysegleichgewicht zum Teil an Cyanursäure und ist somit länger im Wasser verfügbar.
Bestimmen lässt sich der Cyanursäuregehalt im Wasser am besten mit entsprechenden Farbindikator-Tabletten sowie mit einem elektronischen Pooltester wie dem Poollab.
Alkalinität (TA-Wert)
Als Alkalinität (TA-Wert) wird der Gehalt an Carbonaten (Alkalien) im Wasser bezeichnet: Je höher die Alkalinität, desto höher die die Carbonathärte des Wassers. Ganz ohne gelöste Carbonate im Wasser könnte man den pH-Wert gar nicht sinnvoll einstellen. Daher ist eine gewisse Alkalinität notwendig.
Optimal ist ein TA-Wert von 80-120 ppm. Eine zu geringe Alkalinität lässt den pH-Wert stark schwanken und sollte daher vermieden werden. Zu viele Carbonate im Wasser lassen dagegen auch den pH-Wert stark steigen, sodass man ihn nur noch mit Mühe gesenkt bekommt.
Miss daher neben den anderen Wasserwerten auch regelmäßig den TA-Wert (am besten mit einem Wassertester wie dem Poollab) und stelle ihn richtig ein. Wie es funktioniert und was zu beachten ist, erfährst du hier.
Temperatur
Auch die Wassertemperatur hat einen (kleinen) Einfluss auf die Desinfektionswirkung. Je wärmer das Wasser ist, desto weniger wirksam ist das verwendete Chlor bzw. desto höher muss es dosiert werden.
Meistens ist der Effekt aber vernachlässigbar und der Standardwert im Rechner kann beibehalten werden. Denn Wärme und andere Faktoren wie die UV-Einstrahlung haben einen viel größeren Einfluss auf den Chlorverbrauch.
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