Kartuschenfilter für den Pool: Effektive Wasserreinigung leicht gemacht

Kartuschenfilter für den Pool: Effektive Wasserreinigung leicht gemacht

Kartuschenfilter sind eine beliebte Art von Filtersystem für Schwimmbäder und Whirlpools, insbesondere für kleinere Modelle und Aufstellpools. Ihre Hauptaufgabe ist es, das Poolwasser von Schmutzpartikeln und Verunreinigungen zu befreien, um eine hygienische und klare Wasserqualität zu gewährleisten. Gegenüber den leistungsfähigeren Sandfilteranlagen haben sie jedoch auch einige Nachteile – mehr dazu weiter unten.

Aufbau und Funktionsweise

Ein Kartuschenfilter besteht im Wesentlichen aus einer Filterpumpe und einem Gehäuse, in dem sich eine oder mehrere Filterkartuschen befinden. Die Kartuschen sind in der Regel zylindrisch und bestehen aus feinem synthetischem Fasermaterial, das plissiert und um einen Kunststoffkern gewickelt ist.

Die Funktionsweise ist relativ einfach: Die Filterpumpe saugt das Poolwasser an und drückt es durch die Filterkartusche. Dabei werden Schmutzpartikel wie Blätter, Haare, Insekten, aber auch feinere Verunreinigungen in den Fasern der Kartusche zurückgehalten, während das gereinigte Wasser zurück in den Pool geleitet wird. Kartuschenfilter sind bekannt für ihre feine Filterleistung, die Partikel bis zu einer Größe von 10-20 Mikrometern abfangen kann, was oft feiner ist als bei Sandfiltern. Ihr größter Nachteil ist jedoch die vergleichsweise geringe Filteroberfläche, weshalb Kartuschenfilter häufig gereinigt werden müssen, um effektiv zu funktionieren.

Anwendung und Installation

Kartuschenfilteranlagen werden vorwiegend für kleinere Pools, Aufstellpools, Frame-Pools und Whirlpools eingesetzt, typischerweise bis zu einem Wasservolumen von etwa 10 m³. Sie sind oft einteilig konstruiert, bestehen aus einer normalsaugenden Umwälzpumpe und einem integrierten Filterbehälter.

Bei der Installation ist zu beachten, dass die Pumpe in der Regel nicht selbstansaugend ist und daher stets tiefer als der Wasserspiegel stehen sollte. Der Anschluss erfolgt über Saugschläuche, die das Wasser ansaugen und das gefilterte Wasser zurückführen. Es ist wichtig, alle Schlauchverbindungen mit Schellen zu sichern, um Dichtigkeit zu gewährleisten, und den Filter geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung aufzustellen.

Vorteile von Kartuschenfiltern

  • Feine Filterleistung: Kartuschenfilter filtern sehr effektiv und können kleinere Partikel (bis zu 10-20 Mikrometer) aus dem Wasser entfernen als viele Sandfilter. Dies trägt zu einer besonders klaren Wasserqualität bei.
  • Geringere Anschaffungskosten: Sie sind in der Regel günstiger in der Anschaffung als Sandfilteranlagen.
  • Wassersparend: Da kein Rückspülvorgang wie bei Sandfiltern notwendig ist, kommt es zu keinem Wasserverlust durch die Filterreinigung. Dies ist ein großer Vorteil, besonders in Zeiten strengerer Umweltbestimmungen.
  • Einfache Installation: Die Installation ist meist unkompliziert und erfordert weniger Platz als Sandfilteranlagen.
  • Leiser Betrieb: Kartuschenfilterpumpen haben oft eine geringere Geräuschentwicklung.
  • Geringer Chemikalienverbrauch: Klares Wasser benötigt tendenziell weniger Chemikalien zur Pflege.

Nachteile und Herausforderungen

  • Regelmäßige Wartung: Kartuschen müssen regelmäßig gereinigt und ausgetauscht werden, was pflegeintensiver sein kann als bei Sandfiltern.
  • Begrenzte Kapazität: Sie eignen sich hauptsächlich für kleinere Pools mit geringerem Wasservolumen und leichterer Verschmutzung. Für größere Pools oder bei starker Verschmutzung können sie an ihre Leistungsgrenzen stoßen und müssen sehr häufig gereinigt werden.
  • Zu wenig Leistung für Poolsauger: Da die Pumpen der meisten integrierten Kartuschenfilter nur eine geringe Leistung aufweisen, lassen sich mit solchen kleinen Filtereinheiten meistens keine Poolsauger sinnvoll nutzen.
  • Kein Flockungsmittel möglich: Die Verwendung von Flockungsmitteln, die bei Sandfiltern die Filterleistung verbessern, ist bei Kartuschenfiltern nicht möglich, da diese die feinen Poren der Kartusche verstopfen würden.
  • Kosten für Ersatzkartuschen: Obwohl die Anschaffung günstig ist, können die laufenden Kosten für den regelmäßigen Austausch der Kartuschen über die Zeit höher sein als die Kosten für Filtersand.
  • Anreicherung von Cyanursäure: Vor allem in Aufstellpools kommt es in Verbindung mit Kartuschenfiltern häufig zur Anreicherung von Cyanursäure im Wasser, da hier das vom Sandfilter bekannte Rückspülen entfällt. Da immer nur Wasser nachgefüllt wird (z. B. aufgrund von Verdunstung), aber kein Teilwasserwechsel stattfindet, können sich Poolchemikalien und Reaktionsprodukte (Chloramine) im Wasser anreichern und die Wasserqualität beeinträchtigen.

Wartung und Pflege

Reinigung der Filterkartusche

Die Filterkartusche sollte mindestens einmal pro Woche überprüft und bei Verschmutzung mit klarem Wasser gereinigt werden, besser sogar alle 48 Stunden. Bei starker Nutzung oder hohen Temperaturen kann eine noch häufigere Reinigung nötig sein. Zur Reinigung wird die Kartusche aus dem Filtergehäuse entnommen und gründlich mit einem Gartenschlauch abgespritzt, um grobe Schmutzpartikel zu entfernen. Für eine tiefere Reinigung können spezielle Filterkartuschenreiniger oder ein Kartuschenbad verwendet werden, bei dem die Kartusche in eine Reinigungslösung eingelegt wird. Lösungsmittelhaltige oder scheuernde Reinigungsmittel sowie harte Bürsten sollten vermieden werden, da sie die Filterfasern beschädigen können.

Ein Anzeichen für die Notwendigkeit einer Reinigung ist ein erhöhter Druck auf dem Manometer der Filtereinheit, ein reduzierter Wasserdurchfluss oder trübes Wasser.

Austausch der Filterkartusche

Neben der regelmäßigen Reinigung ist der Austausch der Filterkartusche wichtig, da die Filterleistung im Laufe der Zeit abnimmt und sich ein Biofilm bilden kann. Der Wechsel wird, je nach Nutzung und Verschmutzungsgrad, etwa alle zwei Wochen bis alle 10-14 Tage empfohlen. Manche Hersteller empfehlen einen kompletten Wechsel der Kartusche nach 1 bis 2 Jahren. Es ist ratsam, immer eine Ersatzkartusche bereitzuhalten. Ungenutzte und trockene Kartuschen sind sehr lange haltbar, während feuchte Kartuschen schnell verkeimen können und nur wenige Tage haltbar sind.

Häufige Fehlerquellen

  • Unzureichende Reinigungsintervalle: Eine zu seltene Reinigung führt zu einer verminderten Filterleistung, erhöhtem Druck im System und kann Algenwachstum sowie einen höheren Chemikalienbedarf begünstigen.
  • Falsche Dimensionierung: Ein zu kleiner Kartuschenfilter für ein zu großes Poolvolumen führt dazu, dass das Wasser nicht ausreichend umgewälzt und gereinigt wird. Als Faustregel sollte die Pumpe das gesamte Poolvolumen mindestens zweimal täglich umwälzen können. Bei Pools ab ca. 7.000 Litern sollte über eine Sandfilteranlage nachgedacht werden.
  • Verwendung ungeeigneter Chemikalien: Flockungsmittel oder bestimmte Algizide können die feinen Poren der Kartusche verstopfen und sind daher nicht geeignet.
  • Beschädigte Kartusche: Risse oder andere sichtbare Schäden an der Kartusche erfordern einen sofortigen Austausch, da sonst die Filterfunktion nicht mehr gewährleistet ist.
  • Falsche Lagerung: Feuchte Kartuschen, die nicht vollständig getrocknet wurden, können verkeimen.

Fazit

Kartuschenfilter sind eine gute Wahl für Poolbesitzer kleinerer Becken und Aufstellpools, die eine einfache Handhabung, geringe Anschaffungskosten und eine feine Filterung schätzen. Durch regelmäßige und korrekte Wartung lässt sich eine ausgezeichnete Wasserqualität erzielen. Es ist jedoch wichtig, die Besonderheiten hinsichtlich Reinigung und Austausch der Kartuschen sowie die Grenzen in Bezug auf Poolgröße und den Einsatz von Poolchemie zu beachten.


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