Phosphat im Pool ist ein häufig diskutiertes Thema unter Poolbesitzern. Obwohl Phosphate selbst für Schwimmer ungefährlich und ungiftig sind, spielen sie eine wichtige Rolle für die Wasserqualität und können bei erhöhten Werten zu Problemen führen, insbesondere in Bezug auf Algenwachstum.
Was sind Phosphate?
Phosphate sind chemische Verbindungen, die Phosphor und Sauerstoff enthalten. Phosphor ist ein natürlich vorkommendes, nichtmetallisches Element, einer der Hauptbestandteile von Düngemitteln und ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen, Tiere und Menschen. In Gewässern, einschließlich deines Pools, können Phosphate jedoch als idealer Nährboden für Algen dienen.
Woher kommen Phosphate im Pool?
Phosphate gelangen auf vielfältige Weise in dein Poolwasser. Eine vollständige Vermeidung ist kaum möglich. Zu den häufigsten Eintragsquellen zählen:
- Leitungswasser: Das Füllwasser deines Pools kann bereits Phosphate enthalten, da sie teilweise zur Wasseraufbereitung eingesetzt werden, um Rohre zu schützen.
- Umwelteinflüsse: Regen, Blätter, Pollen, Staub, Pflanzenreste und durch Wind eingetragener Schmutz aus dem Garten tragen Phosphate ins Wasser ein.
- Badegäste: Über Haut, Haare, Schweiß, Körperöle und Rückstände von Kosmetika (wie Sonnencreme oder Haarspülungen) gelangen Phosphate ins Poolwasser.
- Gartendünger: Abfließendes Wasser von gedüngten Rasenflächen oder Gärten kann Phosphate in den Pool spülen.
- Bestimmte Poolchemikalien: Einige Chemikalien zur Poolpflege können ebenfalls Phosphate enthalten.
Warum sind Phosphate im Pool ein Problem?
Das Hauptproblem von Phosphaten im Pool ist ihre Funktion als Nährstoff für Algen. Ein erhöhter Phosphatgehalt kann das Algenwachstum beschleunigen und selbst bei ausreichender Chlorung oder Algizidzugabe zu hartnäckigen Algenblüten führen. Dies äußert sich oft in grünem oder trübem Poolwasser. Algen verbrauchen zudem Chlor schneller, wodurch es schwieriger wird, die notwendigen Desinfektionswerte aufrechtzuerhalten. Auch die Bildung von Calciumphosphatskalierungen, die die Effizienz von Poolgeräten beeinträchtigen können, wird durch Phosphate begünstigt. Wenn du öfter unerklärliche Probleme mit der Wasserqualität hast, könnten also Phosphate die Ursache sein.
Phosphat messen
Um festzustellen, ob ein erhöhter Phosphatwert vorliegt, kannst du spezielle Phosphat-Teststreifen oder Flüssigtestkits verwenden. Die meisten grundlegenden Pooltestkits messen Phosphate nicht, daher sind spezielle Kits erforderlich. Die Werte werden üblicherweise in Teilen pro Milliarde (ppb) oder Milligramm pro Liter (mg/l oder ppm) angegeben. Ein gesunder Phosphatgehalt sollte unter 100 ppb (0,1 mg/l oder ppm) liegen. Werte über 500 ppb (0,5 ppm) erfordern Gegenmaßnahmen. Es wird empfohlen, den Phosphatgehalt zu Beginn der Badesaison und während der warmen Monate monatlich zu kontrollieren.
Phosphat entfernen
Zur Entfernung von Phosphaten aus dem Poolwasser gibt es spezielle Phosphatentferner. Diese Produkte binden die Phosphate im Wasser und machen sie unlöslich, sodass sie über den Filter aus dem Pool entfernt werden können.
Anwendung von Phosphatentfernern
Die Anwendung von Phosphatentfernern ist in der Regel unkompliziert. Hier sind die allgemeinen Schritte:
- Dosierung ermitteln: Lies die Anweisungen des Herstellers für das von dir gewählte Produkt. Die Dosierung hängt vom Poolvolumen und dem gemessenen Phosphatwert ab.
- Filter reinigen: Bevor du einen Phosphatentferner hinzufügst, solltest du den Poolfilter reinigen, da das Produkt den Filter stark beanspruchen kann.
- Produkt hinzufügen: Gieße die empfohlene Menge des Phosphatentferners gleichmäßig in das Poolwasser, bevorzugt in der Nähe der Einlaufdüsen oder in den Skimmer.
- Wasser zirkulieren lassen: Lass die Umwälzpumpe für mehrere Stunden (oft 24 Stunden) laufen, um eine homogene Verteilung und die Bindung der Phosphate zu gewährleisten.
- Filterrückspülung: Führe nach 24 bis 36 Stunden eine erneute Filterrückspülung durch, um die gebundenen Phosphate aus dem Filter zu entfernen.
- Werte erneut prüfen: Überprüfe den Phosphatgehalt regelmäßig mit Teststreifen und passe die Behandlung bei Bedarf an.
Verschiedene Multi-Tabs zur Poolpflege enthalten bereits Phosphatentferner (siehe Beschreibung des jeweiligen Produkts). Manche Produkte wie Bayrol Nophos können auch präventiv wöchentlich in kleineren Dosen hinzugegeben werden. Bei bereits bestehendem Algenwachstum sollte vor der Phosphatentfernung eine Schockchlorung durchgeführt und die Algen von Wänden und Boden abgebürstet werden.
Vor- und Nachteile der Phosphatentfernung
Vorteile
- Algenprävention: Durch den Entzug von Phosphaten wird Algen die Nahrungsgrundlage entzogen, was das Wachstum von Algen erheblich reduziert oder verhindert. Dies kann zu weniger grünem und trübem Wasser führen.
- Effizientere Poolchemie: Mit niedrigeren Phosphatwerten kann Chlor seine Desinfektionsaufgabe effektiver erfüllen, da es nicht zusätzlich gegen Algen ankämpfen muss, die durch Phosphate genährt werden.
- Reduzierter Chemikalienverbrauch: Ein geringerer Algenbefall kann den Bedarf an Algiziden und Stoßchlorungen reduzieren.
- Klareres Wasser: Die Entfernung von Phosphaten kann dazu beitragen, dass das Poolwasser kristallklar bleibt.
Nachteile / Was zu beachten ist
- Kosten: Phosphatentferner sind zusätzliche Produkte, die Kosten verursachen.
- Filterbelastung: Die gebundenen Phosphate können den Filter stark belasten und häufigere Rückspülungen oder Filterreinigungen erfordern.
- Mögliche Giftigkeit: Einige Phosphatentferner enthalten Lanthan, das als mäßig giftig eingestuft wird. Die Anwendung sollte daher mit Bedacht und gemäß Herstelleranweisung erfolgen.
- Nicht immer notwendig: Eine regelmäßige und ausgewogene Poolpflege mit korrekten pH-Werten, ausreichender Desinfektion (z.B. Chlor) und Algiziden kann oft auch bei vorhandenen Phosphaten ein algenfreies Poolwasser gewährleisten.
- Trübung: Die Ausfällung von Phosphaten kann das Wasser vorübergehend trüben, was durch Flockungsmittel behoben werden kann.
Mögliche Fehlerquellen und Missverständnisse
- Vernachlässigung der grundlegenden Poolpflege: Selbst mit Phosphatentferner ist eine umfassende Poolpflege unerlässlich. Dazu gehören die regelmäßige Kontrolle des pH-Werts, eine ausreichende Desinfektion (z.B. mit Chlor), die Filterreinigung und die regelmäßige Laufzeit der Umwälzpumpe.
- Überdosierung: Eine zu hohe Dosierung von Phosphatentfernern kann das Wasser unnötig belasten oder den Filter überfordern. Halte dich immer an die Herstellerangaben.
- Unterschätzung der Eintragsquellen: Phosphate gelangen kontinuierlich in den Pool. Eine einmalige Behandlung ist oft nicht ausreichend; regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls Nachbehandlungen sind wichtig.
- Ablagerungen im Skimmer: Einige Phosphatentferner in Tablettenform dürfen nicht im Skimmer mit anderen Chemikalien in Kontakt kommen. Lies hierzu die spezifischen Hinweise des Herstellers.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Phosphate für Algen ein Nährstoff sind, aber nicht die einzige Ursache für Algenwachstum. Faktoren wie pH-Wert, Chlorgehalt, Wassertemperatur und Sonneneinstrahlung spielen ebenfalls eine große Rolle.
Fazit
Phosphate im Pool sind in erster Linie als Algennährstoff relevant. Während sie für den Menschen ungefährlich sind, können hohe Konzentrationen das Algenwachstum fördern und die Effizienz deiner Wasserpflegemittel beeinträchtigen. Regelmäßiges Messen und gezieltes Entfernen mit Phosphatentfernern kann sinnvoll sein, insbesondere wenn du mit hartnäckigen Algenproblemen zu kämpfen hast, die sich trotz optimaler Basispflege nicht lösen lassen. Eine umfassende Poolpflege bleibt jedoch der Schlüssel zu sauberem und klarem Poolwasser.

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