Swimmingpool Dosieranlage: Automatische Wasserpflege leicht gemacht

Eine Dosieranlage im Kontext der Pool- und Wasserpflege ist ein automatisiertes System, das die Überwachung und Regulierung wichtiger Wasserwerte im Schwimmbad übernimmt. Ihr Hauptziel ist es, die Wasserqualität konstant hoch zu halten, den Pflegeaufwand für Poolbesitzer zu minimieren und die Lebensdauer des Pools zu verlängern.

Warum eine Dosieranlage verwenden?

Die manuelle Poolwasserpflege kann zeitaufwendig und fehleranfällig sein. Eine Dosieranlage bietet hier entscheidende Vorteile: Sie misst kontinuierlich die Wasserparameter und dosiert bei Bedarf automatisch die benötigten Pflegemittel. Dies sorgt für eine präzise und stabile Wasserqualität, was wiederum das Badeerlebnis angenehmer macht und die Entstehung von Algen oder anderen Verunreinigungen effektiv verhindert. Durch die Automatisierung kannst du deinen Pool auch für längere Zeiträume unbeaufsichtigt lassen, beispielsweise während des Urlaubs.

Arten von Dosieranlagen und ihre Funktionsweise

Im Wesentlichen lassen sich Dosieranlagen nach ihrem Funktionsumfang unterscheiden:

Manuelle und halbautomatische Dosiersysteme

Einfache Dosierpumpen können zum Beispiel so eingestellt werden, dass sie in regelmäßigen Intervallen eine bestimmte Menge eines Pflegemittels (z.B. pH-Minus oder Flockungsmittel) zuführen. Bei halbautomatischen Systemen ist oft eine manuelle Messung der Wasserwerte erforderlich, woraufhin die Dosieranlage die entsprechende Menge an Chemie zudosiert.

Vollautomatische Dosieranlagen

Diese Systeme bieten den höchsten Komfort. Sie bestehen typischerweise aus einer Steuerungseinheit, Sensoren und Dosierpumpen. Die Sensoren, meist eine pH-Sonde und eine Redox-Sonde, messen kontinuierlich den pH-Wert und das Desinfektionspotential (Redox-Wert) des Wassers. Die Steuereinheit vergleicht die gemessenen Ist-Werte mit den voreingestellten Soll-Werten. Weichen die Werte ab, aktiviert sie die entsprechenden Dosierpumpen, die dann flüssige Pflegemittel (z.B. pH-Senker/-Heber, Flüssigchlor, Aktivsauerstoff oder Brom) aus Kanistern in den Wasserkreislauf des Pools einspritzen. Einige moderne Anlagen können über WLAN oder Smartphone-Apps ferngesteuert und überwacht werden.

Messparameter und Dosierstoffe

  • pH-Wert: Ein korrekter pH-Wert (idealerweise zwischen 7,0 und 7,4) ist entscheidend für die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln und das Wohlbefinden der Badenden. Ist der pH-Wert zu hoch, wird pH-Minus dosiert; ist er zu niedrig, pH-Plus.
  • Redox-Wert / Chlor: Der Redox-Wert (Messung in mV) ist ein Indikator für die keimtötende und oxidative Wirkung des Desinfektionsmittels im Wasser. Auf Basis dieses Wertes wird die Menge an flüssigem Chlor oder anderen Desinfektionsmitteln (z.B. Aktivsauerstoff) geregelt. Einige professionelle Systeme können den Chlorwert auch direkt in mg/l anzeigen.
  • Salzelektrolyse: Eine Alternative zu flüssigem Chlor sind Salzelektrolyseanlagen. Diese erzeugen aus salzhaltigem Poolwasser mittels Elektrolyse Chlor direkt im Pool, was besonders hautschonend ist.
  • Weitere Dosierungen: Einige Anlagen ermöglichen auch die automatische Zugabe von Flockungsmitteln oder Algiziden.

Komponenten einer Dosieranlage

Eine typische Dosieranlage besteht aus folgenden Hauptkomponenten:

  • Steuerungseinheit: Das „Gehirn“ der Anlage, das die Messwerte empfängt, verarbeitet und die Dosierpumpen steuert.
  • Sensoren (Elektroden): pH- und Redox-Sonden, die kontinuierlich die Wasserwerte messen.
  • Dosierpumpen: Präzise Pumpen (oft Schlauchquetschpumpen), die die flüssigen Chemikalien aus den Vorratsbehältern in den Wasserkreislauf des Pools transportieren.
  • Messkammer: Ein kleiner Behälter im Wasserkreislauf, in dem die Sensoren untergebracht sind und die Wasserwerte gemessen werden.
  • Vorratsbehälter: Kanister oder Tanks für die flüssigen Pflegemittel.

Vorteile der automatischen Dosieranlage

  • Zeitersparnis: Deutliche Reduzierung des manuellen Pflegeaufwands.
  • Stabile Wasserqualität: Kontinuierliche Überwachung und präzise Dosierung sorgen für stets optimale Wasserwerte.
  • Weniger Chemikalienverbrauch: Durch bedarfsgerechte Dosierung wird der Einsatz von Chemikalien optimiert und reduziert.
  • Komfort und Sicherheit: Kein direkter Kontakt mit konzentrierten Chemikalien, weniger manuelle Wassertests. Fernüberwachung via App ist bei vielen Modellen möglich.
  • Längere Lebensdauer des Pools: Konstante Wasserwerte schützen Poolmaterialien und Technik vor Schäden durch Ungleichgewichte.

Nachteile und mögliche Fehlerquellen

Obwohl Dosieranlagen viele Vorteile bieten, gibt es auch Aspekte zu beachten:

  • Anschaffungskosten: Die Investition in eine hochwertige Dosieranlage ist höher als bei manueller Pflege.
  • Wartung: Sensoren und Pumpen erfordern regelmäßige Reinigung und Kalibrierung.
  • Sensorenverschleiß: Elektroden sind Verschleißteile und müssen von Zeit zu Zeit ersetzt werden.
  • Potenzielle Fehlfunktion: Wie jedes technische Gerät können auch Dosieranlagen Fehlfunktionen aufweisen, die zu einer falschen Dosierung führen können. Eine Überdosierung kann die Pooloberfläche beschädigen und gefährlich sein.
  • Stromverbrauch: Die Anlage benötigt Strom für Messung und Dosierung.

Häufige Fehlerquellen

Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, solltest du auf folgende Punkte achten:

  • Falsche Kalibrierung der Sonden: Die Messsonden müssen regelmäßig (ca. alle 4 Wochen bei Dauereinsatz) mit speziellen Kalibrierlösungen neu kalibriert werden, um genaue Messwerte zu liefern.
  • Verschmutzte Elektroden: Ablagerungen auf den Sensoren können die Messgenauigkeit erheblich beeinträchtigen. Eine regelmäßige Reinigung ist unerlässlich.
  • Leere Chemiekanister: Wenn die Vorratsbehälter für pH-Mittel oder Chlor leer sind, kann die Anlage nicht dosieren, auch wenn sie einen Bedarf feststellt.
  • Luft in den Dosierleitungen: Luftblasen können die Funktion der Dosierpumpen stören und die Dosierung verhindern.
  • Verstopfte Impfstellen: Die Stellen, an denen die Chemikalien ins Poolwasser eingespritzt werden, können verstopfen.
  • Probleme mit der Umwälzpumpe: Wenn die Umwälzpumpe nicht läuft oder nicht genügend Druck hat, kann auch die Dosieranlage nicht korrekt arbeiten.
  • Alte oder defekte Sensoren: Elektroden haben eine begrenzte Lebensdauer (typischerweise etwa zwei Jahre bei hochwertigen Modellen) und müssen bei Bedarf ausgetauscht werden.

Wartung und Pflege

Für einen störungsfreien Betrieb und die Langlebigkeit deiner Dosieranlage ist regelmäßige Wartung wichtig:

  • Regelmäßige Kalibrierung: Kalibriere die pH- und Redox-Sonden etwa alle 4-6 Wochen.
  • Sondenreinigung: Reinige die Elektroden regelmäßig von Ablagerungen. Spezielle Reinigungsflüssigkeiten sind hierfür erhältlich.
  • Überprüfung der Chemievorräte: Stelle sicher, dass immer ausreichend Pflegemittel in den Kanistern vorhanden sind.
  • Sichtprüfung: Kontrolliere regelmäßig Schläuche, Pumpen und Messkammer auf Beschädigungen oder Verstopfungen.
  • Einwintern: Beachte beim Einwintern des Pools die spezifischen Anweisungen des Herstellers für die Dosieranlage und die Sonden, um Frostschäden zu vermeiden.

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