Das Rückspülen ist ein essenzieller Bestandteil der Poolpflege in Verbindung mit Sandfilteranlagen. Es handelt sich um einen Reinigungsvorgang, der die Leistungsfähigkeit deines Poolfilters erhält und für klares, sauberes Wasser sorgt. Die Möglichkeit der Filter-Reinigung durch Rückspülen ist ein wesentlicher Vorteil von Sandfilteranlagen gegenüber Kartuschenfiltern.
Was ist Rückspülen?
Beim Betrieb deiner Sandfilteranlage wird das Poolwasser durch ein Filtermedium (meist Quarzsand, aber auch Filterglas) gepresst. Dabei werden Schmutzpartikel, Algen und andere Verunreinigungen im Filter zurückgehalten. Mit der Zeit sammeln sich diese Partikel an und verstopfen das Filtermedium, was zu einer verminderten Filterleistung und einem Anstieg des Drucks in der Anlage führt.
Das Rückspülen ist ein Reinigungsprozess, bei dem der Wasserfluss im Filtersystem umgekehrt wird. Das Wasser strömt dabei von unten nach oben durch das Filtermedium, lockert die eingeschlossenen Schmutzpartikel und spült sie über einen separaten Abwasseranschluss aus dem Filterkreislauf.
Wichtig: Sogenannte Filterbälle (oder Aqualoon) können in der Regel nicht rückgespült werden, ein wesentlicher Nachteil gegenüber konventionellen Filtermedien wie Sand.
Wann und wie oft solltest du rückspülen?
Es gibt keine allgemeingültige starre Regel, wie oft du deine Sandfilteranlage rückspülen musst, da dies von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der Nutzungsintensität des Pools, dem Verschmutzungsgrad und der Größe der Anlage.
Anzeichen dafür, dass eine Rückspülung notwendig ist, sind:
- Ein erhöhter Druck am Manometer deiner Filteranlage. Steigt der Druck seit der letzten Rückspülung um etwa 0,2 bar (oder überschreitet 0,45 Bar bzw. 6,5 PSI), ist eine Reinigung fällig.
- Eine sichtbare Verlangsamung des Wasserflusses oder eine reduzierte Umwälzleistung.
- Als Faustregel wird oft eine Rückspülung mindestens einmal pro Woche empfohlen. Bei starker Beanspruchung oder hohen Temperaturen kann auch ein kürzerer Intervall sinnvoll sein.
Praktische Anleitung zum Rückspülen einer Sandfilteranlage
Der Rückspülvorgang ist relativ einfach durchzuführen, erfordert aber ein paar wichtige Schritte:
- Filterpumpe ausschalten: Schalte die Filterpumpe immer aus, bevor du Änderungen am Mehrwegeventil vornimmst, da es sonst beschädigt werden könnte. Ziehe zur Sicherheit am besten den Netzstecker oder schalte den Hauptschalter aus.
- Abwasserschlauch anschließen: Befestige einen passenden Schlauch an der Rückspülöffnung (oft als „Waste“ oder „Abwasser“ gekennzeichnet) deines Mehrwegeventils und leite diesen zu einem geeigneten Abwasseranschluss, z.B. in den Kanal. Beachte dabei lokale Vorschriften zur Entsorgung von Poolwasser.
- Mehrwegeventil auf „Rückspülen“ stellen: Drehe den Hebel deines Mehrwegeventils auf die Position „Rückspülen“ (engl. „Backwash“).
- Rückspülung starten: Schalte die Filterpumpe wieder ein. Lasse die Anlage für etwa 2 bis 5 Minuten laufen. Beobachte dabei das Wasser im Schauglas (falls vorhanden) am Mehrwegeventil. Zuerst wird das Wasser trüb sein. Sobald es klar wird, ist die grobe Verschmutzung ausgespült.
- Filterpumpe ausschalten: Schalte die Filterpumpe erneut aus.
- Mehrwegeventil auf „Nachspülen“ stellen: Drehe den Hebel auf die Position „Nachspülen“ (engl. „Rinse“). Dieser Schritt ist wichtig, um die aufgewirbelten Sandkörner wieder zu beruhigen und eventuell letzte Schmutzpartikel auszuschwemmen, die sich noch im Ventil befinden könnten.
- Nachspülung starten: Schalte die Filterpumpe für etwa 30 bis 60 Sekunden ein. Auch hier wird das Wasser in den Abwasseranschluss geleitet.
- Filterpumpe ausschalten: Schalte die Filterpumpe aus.
- Mehrwegeventil auf „Filtern“ stellen: Stelle das Mehrwegeventil zurück auf die normale Betriebsposition „Filtern“.
- Pumpe wieder einschalten: Schalte die Filterpumpe wieder ein, um den normalen Filterbetrieb fortzusetzen.
Wichtige Hinweise:
- Beachte immer die spezifischen Anweisungen in der Bedienungsanleitung deines Sandfilters, da einzelne Schritte oder Ventilbezeichnungen abweichen können.
- Ändere niemals die Stellung des Mehrwegeventils, während die Filterpumpe läuft, da dies zu Schäden an der Anlage führen kann.
- Achte darauf, dass der Wasserstand im Pool nicht zu stark absinkt, damit die Pumpe keine Luft zieht und trockenläuft, und fülle im Anschluss eine entsprechende Menge Frischwasser nach.
- Wenn du Filterbälle als Filtermedium verwendest, darfst du keine Rückspülung durchführen, da diese das Ventil verstopfen könnten.
Vorteile des regelmäßigen Rückspülens
- Effiziente Filtration: Durch die Entfernung von Schmutz bleibt die Filterleistung deines Sandfilters optimal.
- Klares und sauberes Wasser: Ein sauberer Filter ist die Grundlage für hygienisches und klares Poolwasser.
- Längere Lebensdauer der Filteranlage: Ein sauberer Filter reduziert den Arbeitsdruck der Pumpe, was ihre Lebensdauer verlängern kann.
- Weniger Chemikalienverbrauch: Ein gut funktionierender Filter reduziert die Notwendigkeit, übermäßig viele Chemikalien zur Wasserreinigung einzusetzen, da er bereits viele Verunreinigungen mechanisch entfernt.
- Reduzierung von Cyanursäure: Besonders bei der Verwendung von organischem Chlor, das Cyanursäure enthält, hilft das Rückspülen und das Nachfüllen von Frischwasser, die Cyanursäurekonzentration im Rahmen zu halten. Eine zu hohe Cyanursäurekonzentration kann die Wirksamkeit des Chlors beeinträchtigen.
Mögliche Nachteile und Fehlerquellen
- Wasserverlust: Beim Rückspülen wird eine nicht unerhebliche Menge an Poolwasser abgeleitet, die anschließend durch Frischwasser ersetzt werden muss. Dies verursacht Kosten und Arbeit.
- Falsche Dauer: Eine zu kurze Rückspülung reinigt den Filter nicht ausreichend, eine zu lange verschwendet unnötig Wasser. Beobachte das Schauglas, um den optimalen Zeitpunkt zu finden.
- Vergessen des Nachspülens: Das Nachspülen ist wichtig, um aufgewirbelte Sandpartikel zu beruhigen und zu verhindern, dass sie direkt nach dem Rückspülvorgang in den Pool gelangen.
- Entsorgung des Abwassers: Das rückgespülte Wasser enthält Chlor und andere Chemikalien sowie Schmutzpartikel. Informiere dich über die lokalen Vorschriften zur umweltgerechten Entsorgung.


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