Kalkausfällung im Pool ist ein häufiges Problem, das nicht nur die Ästhetik deines Schwimmbeckens beeinträchtigt, sondern auch die Funktionalität der Pooltechnik negativ beeinflussen kann. Weiße, raue Ablagerungen an den Beckenwänden, dem Boden oder in der Technik sind deutliche Anzeichen dafür.
Was ist Kalkausfällung?
Kalkausfällung bezeichnet die Ablagerung von Kalziumkarbonat (Kalk) aus dem Poolwasser. Wasser enthält von Natur aus gelöste Mineralien, hauptsächlich Kalzium- und Magnesiumionen, die für die Wasserhärte verantwortlich sind. Wenn das chemische Gleichgewicht des Wassers gestört ist, können diese Mineralien ausfallen und sich als feste Beläge absetzen.
Ursachen von Kalkausfällung im Pool
Mehrere Faktoren begünstigen die Bildung von Kalkablagerungen im Pool:
Hoher pH-Wert
Ein zu hoher pH-Wert ist eine der Hauptursachen für Kalkausfällungen. Der ideale pH-Wert für Poolwasser liegt zwischen 7,0 und 7,4 (für Chlor- und Aktivsauerstoff gepflegte Pools) bzw. 7,4 und 7,6 (bei Brom). Wenn der pH-Wert über 7,4 steigt, nimmt die Löslichkeit von Kalziumkarbonat ab, was zu dessen Ausfällung führt.
Hohe Wasserhärte
Wasserhärte beschreibt den Gehalt an gelösten Kalzium- und Magnesiumionen. Je härter das Wasser ist, desto mehr dieser Mineralien sind enthalten und desto höher ist das Potenzial für Kalkausfällungen, insbesondere in Verbindung mit einem hohen pH-Wert. Der empfohlene Bereich für die Kalziumhärte liegt zwischen 150 und 250 mg/l (ppm) oder idealerweise zwischen 8 und 14 °dH.
Hohe Wassertemperatur
Wärmeres Wasser kann weniger Gase wie Kohlendioxid lösen. Da Kohlendioxid an der Lösung von Kalk beteiligt ist, führt eine hohe Wassertemperatur dazu, dass Kalk leichter ausfällt.
Verdunstung
Durch die Verdunstung von Poolwasser steigt die Konzentration der im Wasser gelösten Mineralien. Wenn frisches Wasser, das ebenfalls kalkhaltig sein kann, nachgefüllt wird, erhöht sich die Gesamtmenge an Kalk im System, was das Risiko von Ausfällungen vergrößert. Eine Poolabdeckung kann helfen, die Verdunstung zu reduzieren und so Schwankungen in der Wasserchemie entgegenzuwirken.
Folgen von Kalkausfällung
Kalkablagerungen haben verschiedene negative Auswirkungen auf deinen Pool:
- Ästhetik: Sichtbare weiße oder graue Beläge an Wänden, Boden und der Wasserlinie machen den Pool unansehnlich.
- Funktionseinschränkung: Kalk kann sich in Leitungen, der Poolpumpe, dem Filter (insbesondere Sandfilteranlagen) und der Poolheizung ablagern. Dies kann die Effizienz der Technik mindern, zu Verstopfungen führen und die Lebensdauer der Komponenten verkürzen.
- Hygiene und Wasserqualität: Raue Kalkoberflächen bieten einen idealen Nährboden für Algen und andere Verschmutzungen, die sich dort leichter festsetzen können. Dies erschwert die Reinigung und kann die Wasserqualität beeinträchtigen. Die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln kann ebenfalls gehemmt werden.
Prävention von Kalkausfällung
Die beste Strategie gegen Kalkausfällungen ist die Vorbeugung durch regelmäßige Poolpflege:
pH-Wert regulieren
Halte den pH-Wert stets im empfohlenen Bereich von 7,0 bis 7,4. Dies ist die Grundlage für alle weiteren Wasserpflegemaßnahmen und entscheidend, um Kalkausfällungen zu vermeiden. Überprüfe den pH-Wert regelmäßig mit Teststreifen oder einem digitalen Messgerät und korrigiere ihn bei Bedarf mit pH-Minus oder pH-Plus Mitteln.
Unser Poolrechner hilft, die Mittel zur Wasserpflege stets optimal zu dosieren.
Wasserhärte kontrollieren und reduzieren
Miss die Kalziumhärte deines Poolwassers regelmäßig. Liegt sie konstant zu hoch (über 250 mg/l oder 14 °dH), kann eine teilweise Entleerung des Pools und Neubefüllung mit frischerem, weniger hartem Wasser sinnvoll sein. Bei der Neubefüllung mit sehr hartem Wasser kann der Einsatz eines Wasserenthärters in Erwägung gezogen werden.
Kalkstabilisatoren / Antikalkmittel
Diese speziellen Flüssigmittel verhindern, dass Kalzium- und Magnesiumionen ausfallen und sich ablagern. Sie binden die Härtebildner im Wasser und halten sie in Lösung. Kalkstabilisatoren wie Calcinex® sind besonders bei hartem Wasser oder der Verwendung von Brunnenwasser empfehlenswert und sollten direkt nach dem Befüllen des Pools dosiert werden. Die Dosierung richtet sich nach der Wasserhärte; lies hierzu immer die Herstellerangaben. Sie verändern den pH-Wert praktisch nicht.
Regelmäßige Reinigung und Wasserzirkulation
Bürste die Beckenwände und den Boden regelmäßig ab, um lose Kalkpartikel und andere Ablagerungen zu entfernen, bevor sie sich festsetzen können. Eine optimale Wasserzirkulation durch eine gut funktionierende Filteranlage verteilt Poolchemie gleichmäßig und verhindert Ablagerungen in der Technik.
Entfernung von Kalkausfällungen
Wenn sich bereits Kalk abgesetzt hat, gibt es verschiedene Methoden zur Entfernung:
Manuelle Reinigung
Bei leichten Ablagerungen kann oft eine robuste Poolbürste ausreichen. Für hartnäckigere Stellen an der Wasserlinie oder am Beckenboden können spezielle, säurehaltige Poolreiniger verwendet werden. Trage das Mittel gezielt auf, lasse es kurz einwirken und bürste die Stellen anschließend gründlich ab. Spüle den Bereich gut mit Wasser ab, bevor du den Pool wieder nutzt.
Spezielle Reiniger (säurebasiert)
Viele Poolreiniger zur Kalkentfernung basieren auf Säuren wie Zitronensäure oder speziellen Entkalkern. Zitronensäure gilt als unbedenkliches Hausmittel und kann verwendet werden, um den Kalk aufzulösen. Für starke Verkrustungen, auch in Leitungen oder der Pooltechnik, gibt es flüssige Entkalker. Achte hierbei stets auf die Herstellerhinweise und die Kompatibilität mit deinen Poolmaterialien, um Schäden zu vermeiden. Einige pH-Minus Mittel enthalten Salzsäure und können ebenfalls zur Säurewaschung des Beckens genutzt werden, wobei hier besondere Vorsicht geboten ist.
Grundreinigung bei Neubefüllung
Eine intensive Kalkentfernung als Teil der Grundreinigung lässt sich am besten vor der Badesaison bei einem entleerten Pool durchführen. Hierbei kann das Becken mit säurehaltigen Reinigern behandelt werden. Bei der Anwendung von Salzsäure oder ähnlichen starken Säuren ist das Tragen von Schutzkleidung und eine gute Belüftung unerlässlich. Informiere dich auch über die korrekte Entsorgung des kontaminierten Abwassers.
Mögliche Fehlerquellen
- Falsche pH-Wert-Einstellung: Ein häufiger Fehler ist die Vernachlässigung der regelmäßigen pH-Wert-Kontrolle. Ein dauerhaft zu hoher pH-Wert ist der größte Faktor für Kalkausfällungen.
- Vernachlässigung der Wasserwerte: Wenn die Wasserhärte nicht regelmäßig überprüft wird oder bei hartem Wasser keine Härtestabilisatoren eingesetzt werden, sind Kalkprobleme vorprogrammiert.
- Überdosierung von Chemie: Zu viel Chemie kann das Wasserchemie-Gleichgewicht ebenfalls stören und im schlimmsten Fall weitere Probleme verursachen oder die Poolmaterialien angreifen. Halte dich immer genau an die Dosierungsanleitungen.
- Aggressive Reinigungsmittel: Die Verwendung von Haushaltsreinigern, Drahtbürsten oder Hochdruckreinigern an der Poolfolie kann diese beschädigen und das Problem langfristig verschlimmern, indem sie eine raue Oberfläche schaffen, an der Kalk noch besser haftet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die beste Methode zur Vermeidung von Kalkausfällungen eine konsequente und regelmäßige Poolpflege ist, die eine sorgfältige Kontrolle der Wasserwerte, insbesondere des pH-Wertes und der Wasserhärte, beinhaltet.


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