Die Alkalinität, auch als Total Alkalinity, TA-Wert bzw. Carbonathärte bekannt, ist ein entscheidender Parameter für die Wasserqualität im Pool. Nur mit ausreichender Alkalinität wird es dir gelingen, den pH-Wert im Pool sinnvoll einzustellen und stabil zu halten.
Daher solltest du neben den anderen Wasserwerten im Pool auch den TA-Wert regelmäßig messen und bei Bedarf korrigieren. Warum das so wichtig ist, wie es funktioniert und was dabei zu beachten ist, erfährst du hier.
Was ist Alkalinität bzw. der TA-Wert und warum ist er wichtig?
Die Alkalinität ist die Menge an Alkalien, insbesondere Hydrogencarbonat und Carbonat, im Poolwasser. Daher spricht man auch von der Carbonathärte. Die gelösten Alkalien dienen als pH-Puffer, der das Wasser vor schnellen pH-Veränderungen schützt. TA-Wert und pH-Wert sind in einem relativ trägen chemischen Gleichgewicht.
Wenn der TA-Wert zu niedrig und das Wasser somit zu weich ist, lässt jede Kleinigkeit wie Regen, Zugabe von pH-Stellmittel oder sogar das Baden den pH-Wert verrückt spielen. Es wird dir dann nahezu unmöglich sein, ihn vernünftig einzustellen.
Ein optimaler TA-Wert im Bereich von 80-120 ppm (parts per million) bzw. 4,5-7 °dKH (Grad Deutsche Karbonathärte) hilft dabei, den pH-Wert stabil zu halten. Ein ausgewogener pH-Wert von pH 7,0-7,4 wiederum ist wichtig, damit Desinfektionsmittel wie Chlor optimal wirken.
Wie wird der TA-Wert gemessen und was sagt das Ergebnis aus?
Der TA-Wert wird am besten mit einem elektronischen Pooltester (Photometer) wie dem Poollab* gemessen. Dafür löst man spezielle Färbetabletten (ALKA-M*) in einer Wasserprobe auf und startet den Messvorgang per Knopfdruck. Die Alkalinity in ppm kannst du am Display ablesen.
Es gibt auch TA-Teststreifen. Verwende sie jedoch mit Vorsicht, weil sie sehr ungenau sind („Schätzstreifen“ genannt).
Wenn der TA-Wert zu hoch (weit über 120 ppm) oder zu niedrig (weit unter 80 ppm) ist, dann lies weiter für geeignete Korrekturmaßnahmen. Lass den Wert nie unter 30 ppm fallen, weil sich dann wie beschrieben der pH-Wert kaum mehr kontrollieren lässt.
Poollab 2.0 Poolwassertester
✅ Chlor
✅ pH-Wert
✅ Cyanursäure
✅ TA-Wert (Alkalinität)
Alkalinität zu niedrig: TA-Wert erhöhen
Ein niedriger TA-Wert führt zu einem stark schwankenden pH-Wert, was wiederum eine ganze Reihe von Problemen nach sich zieht. Korrosion von Poolmaterialien, gereizte Augen, Hautreizungen und mangelhafte Desinfektionswirkung des Chlors können die Folge sein.
TA-Wert erhöhen mit hartem Wasser
Meistens reicht es aus, wenn du Frischwasser nachfüllst, etwa beim wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Filter-Rückspülen. Denn mittelhartes bis hartes Wasser enthält ausreichend gelöste Carbonate, um den TA-Wert bei jeder Frischwasserzugabe wieder genügend anzuheben.
TA-Wert erhöhen mit Natron
Um den TA-Wert stärker zu erhöhen, kannst du simples Natron (Natriumbicarbonat)* verwenden. Das Natron hebt die Alkalinität an und puffert das Wasser, um pH-Schwankungen zu minimieren.
Pro 1000 Liter Wasser werden 30 Gramm Natron benötigt, um den TA-Wert um rund 17,8 ppm zu erhöhen. Verwende am besten den Poolrechner (Schritt 4), um die richtige Dosiermenge zu berechnen.
Dauerschleife: pH-Wert senken, TA-Wert erhöhen
Die meisten Pools werden mit mittelhartem bis hartem Wasser befüllt. Das bedeutet, dass der pH-Wert nach jeder Frischwasserzufuhr ein bisschen gesenkt werden muss. Dabei wird aber auch der TA-Wert immer etwas mit gesenkt (chemisches Gleichgewicht).
Deshalb kommt es gerade bei hartem Wasser oft zu einer Dauerschleife, bei der man regelmäßig den pH-Wert senkt (TA-Wert sinkt mit), TA-Wert erhöht (pH-Wert steigt mit) und so weiter.
Diese Rückkopplung lässt sich nur bedingt verhindern. Dafür gibt es einen sinnvollen Kompromiss: Man akzeptiert in diesem Fall einen permanent etwas zu niedrigen TA-Wert (z.B. nur 50-60 ppm) und einen höheren pH-Wert (z. B. pH 7,4), wodurch die Wechselwirkungen in ihrer „Dauerschleife“ minimiert werden.
Alkalinität zu hoch: TA-Wert senken
Ein hoher TA-Wert wirkt zunächst pH-Wert-stabilisierend. Ist die Alkalinität jedoch zu hoch, hebt das auch den pH-Wert an, sodass dieser sich nur noch schwer in den gewünschten Bereich von 7,0-7,4 senken lässt. Dieses Problem tritt gelegentlich auf, wenn Pools mit sehr hartem Leitungswasser gefüllt werden.
Ein überhöhter pH-Wert wiederum führt zu Hautreizungen, trübem Wasser bis hin zu Kalkablagerungen an den Poolwänden – daher sollte man rasch handeln.
TA-Wert senken mit weichem Wasser
Am einfachsten lässt sich ein zu hoher TA-Wert senken, indem man einen Teilwassertausch durchführt und weiches Wasser (z. B. Regenwasser) nachfüllt.
TA-Wert senken mit pH-Senker
pH-Senker (z. B. pH Minus auf Basis von Natriumhydrogensulfat*) senken nicht nur den pH-Wert, sondern stets auch die Alkalinität. Wenn diese sehr hoch ist, ist allerdings eine sehr große Menge pH-Senker nötig.
Benutze den Poolrechner (Schritt 2), um die richtige Dosiermenge für deinen Pool zu bestimmen. So sinkt mit jeder pH-Regulierung nicht nur der pH-Wert, sondern auch der TA-Wert in die gewünschte Richtung.
Weitere Tipps und Empfehlungen
- Regelmäßige Überprüfung: Teste regelmäßig nicht nur den pH-Wert, sondern auch den TA-Wert des Poolwassers, insbesondere nach starken Regenfällen oder der Zugabe neuer Chemikalien. So kannst du abdriftende Werte rechtzeitig erkennen und gegensteuern.
- Schrittweise Anpassungen: Führe sehr große Anpassungen der Alkalinität (z. B. mehr als 50 ppm auf einmal) und des pH-Werts (mehr als 0,25 pH-Stufen auf einmal) in mehreren Schritten durch, um übermäßige Schwankungen im Wasser zu vermeiden.
Wie hoch ist die Alkalinität in deinem Pool und welche Wasserwerte für TA und pH haben sich für dich als guter Kompromiss erwiesen? Ich freue mich über deinen Kommentar!
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